Nachhaltig & gesund: Was hier wächst gehört allen - jeder darf sich mitnehmen, was ihm gefällt.
36 Stunden in Zella-Mehlis mit Kindern: https://rosakrokodil.de/2023/09/07/mit-kindern-in-zella-mehlis/
Stellt euch vor, ihr lauft durch eure Stadt. An mehreren Stellen findet ihr kleine Gemüse-Beete. Daneben stehen Schilder: Pflücken und Ernten ist ausdrücklich erwünscht.
Wir alle wissen, dass wir über unsere ökologischen Verhältnisse leben. Das bedeutet für uns, dass wir auch hier unser Leben wirklich nachhaltig, also zukunftssicher einrichten sollten. Eine Kommune wird gegen globale Krisen widerstandsfähig, wenn wieder mehr Lebensmittel und Konsumgüter regional erzeugt, gehandelt und gekauft werden, wenn Produkte lange genutzt und instand gehalten, ja, sogar repariert werden.
Städte, die man essen kann: Immer mehr Städte weltweit sind auf dem Weg, ihre Grünanlagen in essbare Landschaften zu verwandeln. Vorreiter ist die essbare Stadt Todmorden in England. Statt Stiefmütterchen wachsen Kräuter und Gemüse in den Blumenkästen, in den Parks stehen Obstbäume neben den Gemüsebeeten und Kinder lernen schon in der Schule, ihr eigenes Essen anzubauen. Diese Idee hat sich inzwischen weit verbreitet. In Deutschland gibt es rund 40 Essbare Städte. Andernach, die Partnerstadt von Zella-Mehlis, nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein. Hier wird die „essbare Stadt“ von der Stadtverwaltung koordiniert. In der Innenstadt gedeihen Tomaten, Bohnen und Kohl. Pflücken ist ausdrücklich erlaubt.
Auch Zella-Mehlis fühlt sich durch diese Beispiele inspiriert, und ist seit einigen Jahren „essbare Stadt“ in kleinem Rahmen.
Die Wendeinitiative hat seither Bäume und Beerensträucher auf dem Lerchenberg und im Schubertpark gepflanzt. Konkret geht es darum Kräuter, Obstbäume, Beerensträucher und Gemüse im öffentlichen Raum anzupflanzen und diese für die Bevölkerung frei zugänglich zu machen. Auch bei uns ist Naschen und Ernten erwünscht. So werden in Parks neben Ahorn und Kastanien Apfelbäume gepflanzt und z.B. Johannisbeeren markieren Wegbegrenzungen. Bisher brachliegende Flecken in der Stadt werden z.B. durch ein Gemüsebeet oder bienenfreundlichen Blumenwiesen wieder verschönert. Ein Bienenhaus auf dem Lerchenberg trägt ebenfalls zur Gesunderhaltung der Natur bei. Der gewonnene Stadthonig ist wie der Stadtapfelsaft von der Streuobstwiese saisonal in der Tourist-Information erhältlich. Jung und Alt dürfen sich an dem Projekt beteiligen; hier können Menschen auch eine Aufgabe finden, ihren Erfahrungsschatz einbringen und einen direkten Nutzen erfahren, indem sie die Küche mit ihrem Gemüse und Kräuter bereichern. Bei Initiativen wie die der "essbaren Städte" geben die Städte ein Stück weit ihren Bewohnern zurück und öffnen sie wieder für die Natur, das Leben und ein gemeinschaftliches Miteinander.
Ausgewählte Internetadressen:
http://www.ueberlebenskultur.de/essbare_Stadt.html
http://www.zella-mehlis.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1183&Itemid=310
https://www.facebook.com/pages/Essbare-Stadt-Zella-Mehlis/1516322638635588
http://www.andernach.de/de/leben_in_andernach/essbare_stadt.html